Wie kommt der Jens eigentlich zu Miezekatzen?


Tja, als Nagetierfan eine berechtigte Frage. Schuld hatte eigentlich meine Schwester. Die hatte sich vor einiger Zeit von einem Bauernhof zwei Kitten ausgegguckt. Und prompt hatte ich mich auch schnell von den beiden einlullen lassen.

Also, nur ein paar Monate später wollte ich es meiner Schwester gleich tun. Allerdings bin ich nicht beim Bauernhof fündig geworden, sondern im Tierheim Bielefeld. Ich wollte keine Schmusekatzen sondern Raubtiere. Der "Flitzetino" hatte es mir sofort angetan, er spielte sofort mit meinem Autoschlüssel. Endlich mal jemand, dem es nichts ausmacht, wenn man Ford Fiesta fährt *gröööhl*. Aber eine Katze alleine in der Wohnung halten, ist nicht ratsam. Ausserdem wollte ich einen echten Grautiger. Die Schmusekitten habe ich links liegen gelassen, weil sie finden sicherlich schnell einen neuen Dosenöffner. Aber aus einer Höhle fauchte mich Mascha an. Dabei blieb es nicht, sondern sie spuckte und kloppte mich.... selbstredend mit ausgefahrenen Krallen. Ha, wilde Raubkatze gefunden. Es bedeutete etwas Überzeugungsarbeit, als "Anfänger" so ein wildes Biest vermittelt bekommen zu dürfen, hihi..


Zuhause angekommen, gleich ab ins Computerzimmer. Dieses sollte der Katzenraum für die nächsten Tage werden, Klo, Futter, Kratzbaum und Spielzeug stand bereit. Tino, der schwarze Kater, hatte innerhalb von Minuten das gesamte Zimmer inspiziert und auch angenommen , puh, 50% erreicht. Aber Mascha, die Tigerdame war extrem unpässlich . Sie aus der Box rauszubekommen, war mit einigen Blessuren meinerseits verbunden. Sofort ab in die letzte Ecke und mich böse anknurren. Die Bilder sprechen Bände. Als weitere Unmutsäußerung benutzte sie das Klo als Bett und den Rest des Raumes und meine Kleidung als Katzenklo. Prima. Derweil machte Tino überraschend schnell Fortschritte. Am gleichen Abend krabbelte er mir auf den Schoß und forderte laut schnurrend Streicheleinheiten ein. Das beeindruckte Mascha nicht im geringsten. Also habe ich ihr eine Standpauke gehalten und sie hat mit Schlägen geantwortet.

Auch die nächsten Tage wollte sie nichts von mir wissen, sie fauchte, knurrte und kloppte mich. Immerhin benutzte sie das Klo. OK, 75% Erfolg. Aber meine Hartnäckigkeit zahlte sich aus. Am dritten Tag verwandelte sich das Knurren in Schnurren und ich nahm sie hoch, in der Erwartung, wieder eine gescheuert zu bekommen. Stattdessen wurde ich mit einer Knuschelorgie überrascht. 100%! Untereinander gingen sich die beiden allerdings noch aus dem Weg. Da hatte ich noch leichte Bedenken. Sie waren schließlich aus verschiedenen Würfen.
Nun konnte ich mir die beiden genauer anschauen. Tino hatte die Öhrchen voller Milben. Außerdem hatte er Durchfall . Also ab zum Tierheim und nachfragen, wann die letzte Wurmkur war und Ohrentropfen holen. Mit Flubenol und Orisel bewaffnet ging es zurück. Medizin verabreichen kannte ich ja schon von den Mietzen meiner Schwester, trotzem waren meine Beiden wehrhafter. Als dann Ohren und Verdauung in Ordnung waren, durften sie auch ins Wohnzimmer und in den Flur. Das war gut für ihren Jagdtrieb. Ab da ging es heiss her und sie lernten sich spielerisch untereinander kennen. Im Gegensatz zu den Bauernkatzen meiner Schwester hatten meine beiden weder übersteigerten Freiheitsdrang noch jammerten sie vor verschlossenen Türen.

Leider bekamen sie dann doch noch ihre Erkältung und ich mußte mit ihnen zum Tierarzt. Antibiotika für beide. Die Sache mit den Pillen verabreichen war ein Drama. Das Zeug schmeckte wohl dermaßen widerlich, daß alle Tricks nicht fruchteten. Ich weiß nicht, wieviel Blutverlust ich innerhalb der 8 Tage hatte, aua. Tja, und durch die Pillen kam wieder der Durchfall, na klasse. Also Hähnchenteile mit Reis und Krümelkäse für beide Patienten. Neue Erkenntnis: Katzen können furzen, und es stinkt bestialisch.... puh.

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